Bereits seit mehreren Wochen haben sich der Rat der Gemeinde Wangerland und die Wangerland Touristik aufgrund der Energiekrise mit einer möglichen Schließung der Friesland-Therme und des Meerwasser-Hallenwellenbades beschäftigen müssen. Das Thema wurde in den Ratssitzungen stets kontrovers diskutiert und sowohl aus touristischer als auch aus Sicht der Gemeinde beleuchtet. Am 24. Oktober wurde nun im Verwaltungsausschluss der Beschluss zur vorläufigen Schließung beider Bäder im Wangerland gefasst.
„Wir sind uns selbstverständlich der Tragweite des Einschnittes durch den Beschluss bewusst“ erklärt Armin Kanning, Gesch.ftsführer der Wangerland Touristik. „Schlussendlich bestand aber schlichtweg keine Wahl im wachsenden Preisdruck der Energiekrise.“ Zudem sieht Kanning auch die Notwendigkeit der Einsparungen im Sinne der Energieverfügbarkeit: „Wir befinden uns in einer neuen Krise und müssen Verantwortung übernehmen, denn die Bäder sind Großverbraucher von Energie, die wir im anstehenden Winter an anderer Stelle dringender benötigen.“
Doch nicht nur die bereits gestiegenen Energiepreise und die mögliche Knappheit von Energie sind ausschlaggebend für die Entscheidung, sondern auch der unsichere Blick in die Zukunft. Die Prognosen lassen beispielsweise eine Steigerung des Gaspreises um das vier- bis siebenfache erwarten. Das würde pro Schwimmbad eine zusätzliche Kostenbelastung von jeweils einer halben Million Euro bedeuten. Kosten, die die Gemeinde Wangerland nicht tragen kann, erklärt Bürgermeister Mario Szlezak. „Unsere Bürgerinnen und Bürger können sich sicher sein, dass wir uns die Entscheidung mehr als schwer gemacht haben. Zur Sicherung des Gemeindehaushalts war die Entscheidung zur Schließung der Bäder aber leider unumgänglich.“
Sowohl die Friesland-Therme als auch das Meerwasser-Hallenwellenbad werden daher ab dem 14. November geschlossen bleiben. Die Schließzeit wird in den Bädern jedoch nicht ungenutzt bleiben. Beide Bäder werden intensive Revisionsarbeiten durchführen und im Meerwasser-Hallenwellenbad werden zudem weitere Gutachten zum Gebäudezustand erstellt. Und auch das Schulschwimmen soll weiter gewährleistet werden - Dazu befindet sich die Gemeinde aktuell im Austausch mit anderen umliegenden Schwimmbädern.